Das Poznań dieses Jahr zweimal in den HAIGO – Rennkalender erscheint, das war einfach der Terminverschiebung und den Absagen der Veranstalter geschuldet. Aber der größte Teil unserer Fahrer ist mit der Strecke sehr zufrieden, nur eben das „Drumherum“ wie die elektrische Versorgung und die Toiletten sind eben nicht mehr zeitgemäß und müssen in Zukunft unbedingt verändert werden. Die Gastfreundschaft unserer polnischen Sportfreunde hat sich schon sehr verbessert und die unschönen Dinge aus der Vergangenheit sind vergessen.
Zwei Dinge sind dazu besonders auffällig und erwähnenswert. Die Sportfreunde Rossner und Benz hatten private Verpflichtungen und reisten aber trotzdem spät in der Nacht zum Samstag in Poznań an. Dafür möchte ich mich bei Beiden auf diesem Wege bedanken.
Die andere Sache ist weniger schön, aber auch wichtig zu berichten. Die Beisetzung von Volker Worm am 4.Juli 2018 – fand in Leipzig auf dem Südfriedhof statt und ich möchte mich hiermit bei allen Sportfreunden der HAIGO bedanken.
Im Namen von Tobias, möchte ich euch allen noch einmal ausrichten, dass er sich sehr gefreut hat, dass ihr alle gekommen seid um seinen Vater das letzte Geleit zu geben.
Am Freitagnachmittag und am Samstagvormittag fand dann das freie Training und die Qualifikation zum ersten Rennen der Tourenwagen und der Formel statt.
Die ersten Pechvögel waren Tobias Worm und Nils-Holger Wilms, die beide einen Kurbelwellenbruch zu verzeichnen hatten und es gerade noch in die Startaufstellung schafften. Worm auf Platz zwölf und Wilms immerhin auf Platz vier. Nicht viel besser erging es Dieter Hoffmann bei den Tourenwagen, er schaffte zwar Platz drei in der Startaufstellung, aber die Wassertemperatur am Samara war schon nach drei Runden im roten Bereich.
Punkt vierzehn Uhr begannen die HAIGO – Tourenwagen mit ihrem Rennen eins und die Startaufstellung war durch drei Absagen auf nur zehn Autos begrenzt geblieben. Ich hatte einige interessante Anfragen aus Lettland, Russland und Ungarn, aber am Ende bleib es eine reine HAIGO – Angelegenheit.
Der „Pole Mann“ Rossner ließ hier nichts anbrennen, duellierte sich Rundenlang wunderbar mit Sebastian Dross, aber gegen die Beiden war im Feld niemand in der Lage auch nur den geringsten Wiedererstand zu leisten. Interessant war nur der Auftritt von Michael Krings mit seiner launischen Diva, die den Namen Zastava trägt und immer mal Ärger macht. Der gute Michael hatte Startplatz drei und wollte mal die Vorderleute richtig ärgern. Als die rote Ampel aus ging und das Rennen gestartet war, hatte der „Chauffeur“ vergessen den ersten Gang in Betreib zu nehmen und das Auto stand wo es stand. Zum Glück hatten seine Hinterleute aufgepasst und machten einen großen Bogen um den Zastava. Dann kam endlich seine Stunde der Widergutmachung, die Rennleitung verordnete Safety Car – Phase und das ganze Feld wurde auf kleine Abstände zusammen geführt. Der Verursacher war Dieter Hoffmann, der im Kies stand und nicht mehr mit eigener Kraft auf die Strecke kam. Entweder Michael hat im Fernsehen bei Vettel und Co. gut aufgepasst oder er hatte die richtige Nase, denn die polnische Rennleitung machte einen entscheidenden Fehler. Nach dem das Safety Car seine Lampen ausgeschaltet und in die Boxengasse kam, hätte nun eigentlich Kai-Uwe Rossner das Feld geschlossen zur Ziellinie führen müssen. Das tat er auch, aber die Rennleitung hatte alle roten Startlampen angeschaltet und so musste Kai denken – die wollen mich anhalten – um einen Re-Start zu machen.
Weit gefehlt, als der Kai in die Bremsen stieg um nicht über die Ziellinie zu donnern, schaltete die Rennleitung alle Ampeln auf Grün und nun passierte das, was im Straßenverkehr jeden Tag passiert. Du stehst bei Rot an der Ampel, dann kommt Grün und die in der Nebenspur rauschen fröhlich an dir vorbei. Genau das passierte Michael Krings in Poznań und plötzlich war der Zastava mit vorn dran. Zu seiner Ehre muss ich nun aber berichten, dass er dann alles richtig gemacht hat und verdient Platz drei nach Hause gefahren hat. Uwe Hahn und Peter Gröning gaben sich alle Mühe, aber der Abstand zu Krings blieb relativ konstant. Besonders gefreut hat mich der Zweikampf von Fritz Berger und Thomas Roth. Da nun Fritz langsam aber konstant immer besser mit der „Heckschleuder“ zurechtkommt und Thomas Schritt für Schritt zu seiner angepeilten Leistung findet, hatten Beide ein tolles Rennen. Am Ende hatte Fritz die Nase vorn, aber eben nur mit 0,6 Sekunden. Jonny Schönfelders 2105 hat es sich nun auch überlegt und brachte den Oelsnitzer anständig ins Ziel. Unser „Neuling“ Swen Landwehr, hat noch „Schonzeit“ denn noch ist kein Meister vom Himmel gefallen.
Bei den Formel-Leuten sah es mit der Teilnahme schon ganz anders aus. Da in Poznań die Entfernungen zu den baltischen Ländern nicht ganz so weit sind, kommen immer mal wieder Gäste von dort zur HAIGO. In der jüngsten Vergangenheit gab es sogar Gespräche mit mir, dass es wenigstens einmal im Jahr einen Lauf zur baltischen Meisterschaft in Poznań geben könnte. Aber zu einen greifbaren Ergebnis ist es noch nicht gekommen. So blieb die Teilnahme von Andris Griķis aus Lettland und die von unseren bekannten polnischen Freunden die einzige internationale Bereicherung der HAIGO. So konnte der Gast aus Lettland sein ganzes Können voll ausspielen, denn Falk Schwarze und Wilms (mit Ersatzmotor) konnten die Zeiten von Griķis nicht mithalten. Den schönsten Kampf hatten Bernd Weber und Jacky Thalmann, die sehenswert um Platz vier kämpften. Dahinter folgten, Jens Maik, Andrzej Woichiechowski, Gunter Schönfeld und Heiko Werner. Dazwischen fuhr Lech Woichiechowski wahre „Wunderzeiten“ mit seinem alten Promot II und einem 1300 ccm – Motor. Ich hatte schon im Vorjahr mit unserem TK Ulli Karsten das polnische Triebwerk unter die Lupe genommen, aber Vergaser, Bohrung und Hub stimmten, es gab keinen Anlass zur Beanstandung. Nur unser Heiko Werner entdeckte eine Variante, die ich bisher außer Acht gelassen hatte.
Unser „HW“ hatte den Polen rundenlang vor sich gehabt und wäre nach eigener Aussage bald an Vergiftung durch die Abgase der Promot umgekommen.
Was soll ich sagen, ich habe eine „Spritprobe“ aus dem Tank des Promot entnehmen lassen und schon war die Sache klar. Unser Freund Lech, fuhr das gleiche Benzin wie sein Sohn im Porsche – Cup. Spezialbenzin aus Frankreich wo der Liter 9,30 € kostet und ca. 20% mehr Leistung bringt. Dann folgte ein langes Gespräch mit der Rennleitung und der Sieg in der Klasse Easter wurde bestätigt. Zum zweiten Rennen war dann aber der richtige Tankstellensprit im Tank und Lech wurde Zweiter. Damit wurde unseren Easter- Fahrern wenigstens ein wenig Recht zu teil.
Am Sonntag ging dann die ganze Sache wieder von vorne los und alles begann mit den Qualifikationen zu Rennen zwei. Die beiden „Hoffmänner“ Thomas und Dieter waren mit technischen Problemen ausgefallen und sie konnten diese vor Ort nicht reparieren, schade.
Die Tourenwagen begannen gegen 12:50 Uhr wieder mit dem Rennen zwei und wieder waren es ganz allein Kay-Uwe Rossner und Sebastian Dross, die das ganze Feld mehr oder weniger distanzierten. Peter Gröning, Uwe Hahn und Michael Krings hatten da nicht viel, was sie da dagegen hätten machen können.
Krings schaffte es doch tatsächlich auch im zweiten Rennen noch auf Platz drei und hofft nun auf weitere gute Platzierungen mit seiner launischen Diva.
Die wirklich recht vielen Zuschauer auf den kleinen Tribünen waren begeistert, wie sich die beiden Lada – Piloten einen sehenswerten Windschattenkampf lieferten. Der noch am Ende dramatisch hätte enden können, denn Sebastian Dross hatte rundenlang studiert, wo er am besten am Kai vorbei kommen könnte. Dann hatte er irgendwo eben diese eine Stelle gefunden, nutze diese „schamlos“ aus und kam in der Schlussrunde mit guten 80 Metern Vorsprung in die Zielgerade. Aber Kay-Uwe Rossner wollte das so nicht hinnehmen und beschloss in der letzten Kurve noch einmal Alles zu geben. Dass tat er auch, aber sein linkes Hinterrad rutschte nur ein wenig über die Curbs, das Auto brach zuerst nach rechts, dann nach links aus und Kay brachte es tatsächlich fertig, dass Auto in einen High – Speed – Dreher zu zwingen. Ohne einen Kratzer stand das Auto in die richtige Richtung, Kay fand noch den richtigen Gang und überquerte als sicherer Zweiter unter dem Jubel der vielen VIP – Gäste auf dem Turm, die Ziellinie. Ende gut alles gut kann man da bloß sagen.
In der Formel war es dagegen eher ein unspektakuläres Rennen, weil dieser Andris Griķis nichts anbrennen ließ. Vom Start bis ins Ziel konnte ihn der tapfer kämpfende Falk Schwarze sehen, aber in Schlagdistanz lies der Lette keinen seiner Kontrahenten kommen. Bernd Weber und Jacky Thalmann hatten wieder ihr eigenes Rennen und so konnte auch Jens Maik nur von weiten zusehen, wie sich die ganze Formel weit auseinander zog. Lediglich unsere Easter – Fahrer hatten nun mit dem real fahrenden Lech Woiciechowski viel Spaß am Kampf um die Plätze. Christian Stoppel und Guido Ketzmarick hielten die HAIGO – Fahne auch in Poznań hoch und dafür gilt ihnen ein großes Dankeschön. Silvio Keilig kommt mit dem Fahrverhalten eines MT 77 langsam zurecht und es könnte passieren, dass er zum Ende der Saison, zum Leidwesen von Detlef Schulze, doch noch in den Kampf um die Plätze ein ernstes Wort mit sprechen kann.
Jetzt haben wir eine ungewollt lange Sommer Pause, unseren Frauen wird es Recht sein, so hörte ich es in Poznań, aber am Ende der ersten September- Woche geht es in Brno wieder weiter, versprochen.
Bis dahin alles Gute,
Stromhardt