ADAC-Race-Weekend vom 25.-27.06.21 in Oschersleben
Diese ganze Corona – Pandemie hat alles durch geschüttelt und auch die HAIGO ist davon nicht verschont geblieben. Nach Absagen ohne Ende, hat es die Motopark Arena Oschersleben fertig gebracht, Ende Juni 21 ein tolles Motorsport Event auf die Beine zu stellen. Mit etwas Glück ist es mir gelungen, einen Startplatz für die HAIGO in Oschersleben zu bekommen, denn alle Serien versuchen nun die wenigen Veranstaltungen irgendwie zu nutzen, damit eine Meisterschaft zu Stande kommt.
Die Trainingsläufe wurden von allen genutzt und eigentlich gab es dabei wenig Probleme, was eigentlich auf die gute Vorbereitung der Fahrzeuge schließen lässt.
Sonnabend, 26.06.21 – 17:00
Dauerbrenner Nils-Holger Wilms hatte natürlich die Pole im Quali heraus gefahren, wurde aber von Jacky Thalmann mit nur 0,786 Sek. zurück ganz schön bedrängt, weil auch Thomas Hoffmann mit 1.362 Sek. hier noch ein Wörtchen mitreden wollte. Jacky gelang es aber nur am Anfang des Rennens die Gangart von Wilms und Hoffmann mit zu gehen, dann aber in der Runde sieben versagte seine Technik und er musste Falk Schwarze und Bernd Weber die Verfolgung der Spitze mit Wilms und Hoffmann überlassen.
Besonders zu erwähnen ist die Leistung des noch sehr jungen Nick Koitsch, der hier sein erstes Rennen bestritt und erst im Februar diesen Jahres 18 Jahre alt geworden ist. Der junge Mann kam als fünfter über die Linie und das war für ihn bestimmt ein wunderbarer Erfolg. Wie das bei den ersten Rennen des Jahres immer so ist, so war es auch dieses Mal wieder, wir hatten sieben Ausfälle zu beklagen und nicht alle konnten ihr Auto für Sonntag wieder zu Laufen bringen, schade.
Zieleinlauf am Sonnabend:
Wilms – Hoffmann – Schwarze – Weber – Nick Koitsch – Bokiej – Kaute – Schulze – Hennig – Böttcher. In dieser Reihenfolge wurde auch die Startaufstellung für Rennen Zwei am Sonntag aufgestellt.
Sonnabend, 25.06.21 – 17:30
Die Tourenwagen waren dran und schönes Feld hatte sich nach dem Qualifying am Startplatz aufgestellt.
Guido Steinmann stand auf der Pole und hatte mit der Fabelzeit von 1.48,952 knapp drei Sekunden auf Jens Hösel (der mit dem ex. Auto von Matiss Mezaks) heraus gefahren, wobei Hösel hier zu ersten Mal in einem Lada (vorher BWM-Cup) Platz genommen hatte. Auf drei stand Jens Herkommer (der Mechaniker von Rallye-As Matthias Kahle) mit dem Skoda130 RS und daneben Peter Gröning mit dem Samara.
Ich kann mich noch gut an die 70-ziger Jahre erinnern, wo diese Skoda`s der Tschechen schier unschlagbar waren. Ihr ganz großer Vorteil war der Start, weil der auf der Hinterachse platzierte Motor, einen Schlupf an den Hinterrädern fast unmöglich macht. So war es eben auch 46 Jahre später immer noch der Fall, die Skoda`s rückten am Start unglaublich nach vorn und Jens Herkommer übernahm die die Führung. Ich kann es kurz machen, er gab sie bis zur Zielflagge auch nicht mehr ab und landete ein klaren Start – Ziel – Sieg zum Saisonauftakt der HAIGO. Dahinter gab es hoch interessante Duelle und Positionskämpfe, die am Sonnabend aber alle noch glimpflich ausgingen. Die Zeitdifferenzen der Autos waren nach zwölf Runden immer noch unglaublich eng und die Rennleitung war begeistert, was die HAIGO für einen tollen Tourenwagen Sport hier in Oschersleben geboten hat.
Hier der Zieleinlauf:
Herkommer – Gröning – Hösel – F. Berger – Leue – Roth – Vogt – Nienhold – Unbehaun – Reichmann – R. Berger – Zosky – Landwehr – Brenner – Haupt.
Die Zeitdifferenz zwischen Platz eins und fünfzehn, war an der Zielflagge tatsächlich nur eine Minute und 56 Sek. was für den historischen Sport eine Sensation ist.
Danke Leute, das war Werbung für uns vom Feinsten.
Sonntag, 27.06.21 – 14:40
Da aus Kostengründen das Qualifying zu Rennen zwei des Öfteren mal weggelassen wird, resultiert die Startaufstellung zum zweiten Lauf aus dem Einlauf von Rennen eins.
So stand Nils-Holger Wilms auch am Sonntag auf Pole und ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er seinen Erfolg vom Vortag gerne wiederholen wollte. Falk Schwarze und Thomas Hoffmann wollten das natürlich auf alle Fälle verhindern. Bernd Weber und Frank Thalmann hatten mehr als 1,5 Sek. Rückstand zur Spitze und wollten natürlich auch noch mal angreifen. Hoffmann hatte den besseren Start erwischt und bedrängte Wilms in den ersten Runden enorm. Durch diesen harten Zweikampf gingen die Rundenzeiten in den Keller und Schwarze konnte fast ungehindert zum Spitzenduo aufschließen. Im Endkampf gingen dann die Reifen von Hoffmann offensichtlich in den Keller und Schwarze konnte fast ungehindert die zweite Position hinter Wilms einnehmen. Wilms verwaltete dann ganz clever seiner minimalen Vorsprung bis ins Ziel und für Schwarze war es dennoch ein schöner Erfolg, denn die technischen defekte aus dem Vorjahr hatten schon Spuren hinterlassen.
So kamen sie über die Linie:
Wilms – Schwarze – Hoffmann – Weber – Thalmann – N. Koitsch – Kaute – Hennig – Bokiej – Stoppel – Schulze – Böttcher – J. Koitsch.
Leider fehlten am Ende Martin Kuntze und Heiko Werner wegen technischer Defekte.
Sonntag, 27.06.2021 – 15:10
Das Rennen zwei der Tourenwagen war zwar das Highlight des Tages, aber nach meinem Geschmack hatten ein paar Fahrer irgendwie zu viel Sonne auf ihren Kopf bekommen. Sollte sich die Gangart der Kampfhähne nicht sofort ändern, muss ich mit den Rennleitungen vor Ort über disziplinarische Maßnahmen sprechen und den Rennsport mit historischen Autos wieder auf gesunde Füße stellen. Das werde ich ohne Ansehen von Personen tun und es sollte keiner hinterher bittere Tränen vergießen. Stockcar ist für die HAIGO ein Fremdwort und sollte es auch für die Zukunft bleiben.
So und nun zum Rennen.
Herkommer stand wieder ganz vorn und war nervös wie Otto vor der Flucht. Steinmann versetzt daneben und in der zweiten Reihe auf der Lauer – Gröning und Hösel.
Das die Scharmützel zwischen Hösel – Leue – Roth dazu führten, dass die Rennleitung Verwarnungen bekannt gab, will ich hier nur am Rande bemerken, denn die beteiligten bekamen davon ja (noch) nichts mit.
Das es natürlich das tollste Tourenwagenrennen in der bisherigen HAIGO – Geschichte war, dass haben alle Mitglieder der Rennleitung in der Abschlussbesprechung begeistert zu Ausdruck gebracht. Eine ganz tolle Werbung für die HAIGO und ich kann mir vorstellen, wenn die Fahrer Dieter Hoffmann, Sebastian Dross und Kai-Uwe Rossner wieder mit dabei sind, dann kann ich mir vorstellen, dass hier noch einiges passieren wird.
Der Held des Tages war aber auf alle Fälle Guido Steinmann, der im ersten Rennen ausgefallen war und nun von ganz ganz hinter starten musste.
Guido hat mit seiner tollen Aufholjagd gezeigt, dass man auch ohne „Kontakt“ durch das ganze Feld kommen kann und endete auf einem prima Platz zwei. Toll war auch der Zweikampf Gröning – Steinmann anzusehen, das war Racing von Feinsten.
Herkommer verwaltete ähnlich wie Wilms in der Formel Platz ein, aber ich kann mir vorstellen, dass Steinmann in Zukunft eine ernste Bedrohung sein kann.
Und so kamen sie über die Linie:
Herkommer – Steinmann – Gröning –Hösel – Leue –Zosky –Nienhold –Unbehaun – Vogt – F. Berger – Reichmann – R. Berger – Landwehr – Brenner – Haupt
Danke an unsere Fahrer, die zum ersten Mal in der HAIGO am Start waren und ich hoffe sehr, dass es Euch Spaß gemacht habt und gerne wieder kommen wollt.
Bis bald in Poznań,
Stromhardt