Das es am vergangenen Wochenende überall unerträglich heiß war, konnte jeder erleben. Was aber stattfindet, wenn am Startplatz 38,5 Grad sind und die Fahrer feuerfeste Unterwäsche, einen dreilagigen Overall und einen Helm tragen müssen, dass kann nur einer nachvollziehen, der da mal drin gesessen hat. Das war auch für die Motoren, Getriebe und Bremsen Schwerarbeit, aber zu meinen Erstaunen ging das alles gut.
Die freien Trainings am Freitag – Nachmittag verliefen ohne Höhepunkte und alle waren zufrieden. Da wir bei den Tourenwagen mit der westdeutschen „ Kampf der Zwerge“ Truppe wieder zwei gemeinsame Rennen bestritten, hatten wir tatsächlich 37 Autos mit 1300 ccm am Start. Scheinbar macht dieses „Gewusel“ auf der Strecke allen Spaß, denn ich habe keine negativen Kommentare gehört. Den Zuschauern gefällt das ausgesprochen gut, weil da ja immer was los ist. Natürlich werden beide Parteien getrennt gewertet, weil ja beide eine eigene Meisterschaft austragen. Unser Dieter Hoffmann erzielte die Pole bei den Ossies, gefolgt von Sebastian Dross und Peter Gröning. Mit Florian Zosky (Potsdam) und Marko Brenner (Fraureuth) haben wir ja dieses Jahr schon zwei Neuzugänge und nun kam in Most noch Mario Mühle aus Dresden dazu. Damit hatten wir bei der Teilnahme zu ersten Mal einen Gleichstand zwischen Formel und Tourenwagen erreicht. Beim Qualifying der Formel stellte Toni Koitsch seinen Estonia auf die Pole und wurde gefolgt von Nils-Holger Wilms und Falk Schwarze.
Die ca. 20.000 Zuschauer waren natürlich gekommen, weil sie die Nascar –Show sehen wollten, aber wir haben nach Aussage der FIA – Delegierten ebenfalls guten Motorsport geboten. Natürlich war Formel 1 – Weltmeister Jack Villeneuve und Ellen Lohr die Attraktion der Veranstaltung, aber wir haben mit dazu beigetragen, dass es ein Erfolg für das Autodrom Most wurde.
Im ersten Rennen am Samstag bei den Tourenwagen konnte Dieter Hoffmann einen schönen Start – Ziel Sieg feiern, aber dahinter machte das Geburtstagskind Uwe Hahn (60) mit seinem Zastava richtig Gas, fuhr die schnellste Runde und verdrängte Sebastian Dross auf Platz drei. Dahinter ging es, wie bei unseren Tourenwagen ja schon üblich richtig eng zu. In der folgenden Gruppe mit Maik Thomas, Peter Gröning, Guido Steinmann und Thomas Roth fehlten zum Sieger lediglich 16 Sekunden und das nach 12 Runden Hitzeschlacht.
Dagegen boten die Formelfahrer eher ein zerrissenes Rennen. Vorn gab es ein sehenswertes Rennen zwischen Toni Koitsch, Nils-Holger Wilms und Falk Schwarze, aber eben nur der Kampf um die ersten drei Plätze war interessant. Dahinter bezogen Bernd Weber, Jens Maik, Frank Thalmann, Gunter Schönfeld, Jeanette Siegert und Andrzej Fontanski ihre Positionen. Lediglich der Positionskampf um Platz sieben und acht, zwischen Janette Siegert und Gunter Schönfeld machte Spaß, weil Gunter sich der Dame im Feld nicht geschlagen geben wollte. Wie die Jeanette das Auto von Altmeister Heinz Siegert bewegt, dass ist schon sehenswert und verlangt allen Respekt. Nach unseren polnischen Gast Andrzej Fontanski folgten schon die tapferen Easter mit Guido Ketzmarick, Detlef Schulze und Neuling Dirk Böttcher aus Leipzig, der damit bei seinem ersten richtigen Rennen schon auf Platz drei ins Ziel kam. Trotz der Hitze hatten wir nur einen technischen Ausfall und der betraf leider Jörg Koitsch aus Döbeln.
Am Sonntag hatten wir wieder, wie es normaler weise richtig ist, ein erneutes Qualifying zur Startaufstellung für das zweite Rennen. Da unsere westdeutschen Tourenwagen Gäste teilweise eine lange Anreise zu bewältigen hatten, wurde das Rennen der Tourenwagen schon auf 12:30 Uhr festgelegt. Damit war die Zeit zwischen Training und Rennen auf drei Stunden geschrumpft, was eine gute Organisation bei der Vorbereitung auf das Rennen betrifft. Sebastian Dross und Rocco Berger verdrängten Vortagssieger Hoffmann auf Platz drei in der Startaufstellung und sie wollten alles dafür tun, dass die Reihenfolge so bleibt. Auch Michael Krings, Uwe Hahn, Guido Steinmann, Thomas Roth und Peter Gröning mussten sich weiter „Hinten“ einreihen lassen.
Am Ende kam aber alles anders, weil durch den Unfall von Jonny Schönfelder in der letzten Kurve vor Start und Ziel, das Safety -Car für drei Runden das Feld anführte und damit Überholverbot angesagt war. Das Auto von Jonny war arg in Mitleidenschaft gezogen, aber der Fahrer war 100% o. K. und das war das wichtigste für mich. Damit war die Spannung raus und alle wollten nichts mehr riskieren uns so kamen sie mit relativ gleichen Abständen in dieser Reihenfolge über die Linie. Glücklicher Sieger Sebastian Dross gefolgt von Rocco Berger und Guido Steinmann. Dahinter brachte Dieter Hoffmann den Rest des Feldes mit Peter Gröning, Thomas Roth, Eckhard Nienhold, Florian Zosky, Fritz Berger, Michael Krings und Marko Brenner ins Ziel.
Das Formel hatte natürlich auch ihr zweites Qualifying und wurde erneut von Toni Koitsch dominiert. Allerdings war Nils-Holger Wilms nur 0,9 Sekunden dahinter und dahinter lauerte schon Bernd Weber und Falk Schwarze auf ihre Chance.
Dann ging es zu einer Zeit los, die für uns alle eigentlich nicht nachvollziehbar war. Die Ränge waren leer und die Uhr zeigte 17:40 Uhr als der Aufruf zum Vorstart kam. Aber das ist eine Frage der Organisation und die zu kritisieren stehet uns nicht zu. Wir sind in Most „fast“ zu Hause und haben mehr oder weniger kurze Wege, im Gegensatz zu den vielen ausländischen Gästen.
Zum Rennen – Nils-Holger Wilms gewinnt den Start und Toni Koitsch steckt ihm im Getriebe. Als aber Toni nach einigen Runden merkt, dass es keinen Sinn macht, mit der „Brechstange“ an Wilms vorbei zu gehen, rechnet er ganz realistisch eins und eins zusammen und fährt mit Platz zwei wichtige Punkte für die Meisterschaft ein. Damit kontrollierte er nur noch den sicheren Abstand zu Bernd Weber, der dadurch immer näher kam, aber nicht gefährlich werden konnte. Nils-Holger Wilms überquerte die Ziellinie sichtlich erleichtert, den die letzten Rennen waren für den Coswiger kein Spaziergang gewesen. Hinter Bernd Weber folgten Frank Thalmann, Jens Maik, Jeanette Siegert (die sich wieder hervorragen schlug) Falk Schwarze (mit technischen Problemen), Martin Kunze, Heiko Werner, Jörg Koitsch, Christian Stoppel sowie die Easter-Fraktion mit Guido Ketzmarick, Detlef Schulze und Dirk Böttcher.
Bei der Abschlussbesprechung der Rennleitung am Sonntag – Abend wurde mir mitgeteilt, dass die HAIGO für 2020 als gesetzt eingestuft wird und mir noch dieses Jahr der Termin für die nächste Veranstaltung mitgeteilt wird.
Damit ein Dank an alle die mitgeholfen haben, dass wir in Most gern gesehen werden.
Im Namen der HAIGO
Stromhardt Kraft