Immer an der Wand lang

Die „Eastside 100“ 2006 war auch dieses Jahr wieder ein Zuschauermagnet. Es kamen 16.300 Fans zu dem Rennwochenende auf den Eurospeedway-Lausitzring und haben es nicht bereut. Ein halbes Dutzend Rennserien boten im Rahmenprogramm jede Menge Action und guten Motorsport, auch HAIGO.Die Papierabnahme öffnete am Freitag erst gegen 14:00 Uhr und das war für unsere HAIGO-Aktiven schon ungewöhnlich, denn sonst war um diese Zeit schon das erste Training fällig. Der Grund dafür war der mit viel Mut aufgestellte Zeitplan des Rennleiters Herrn Walther vom ADAC-Ortsclub Würzburg, der setzte das zweite Training für HAIGO auf 19:55 Uhr an und sollte damit für seinen Mut belohnt werden.

Zwei Trainings am Sonnabend und zwei Rennen am Sonntag und zum ersten Mal eine Klassentrennung der Tourenwagen. Alle waren zufrieden, nur einer nicht – Heiko Gaida. Unser schneller Trabi-Mann warf seinen “Jägermeister” mit vier Überschlägen so hart weg, dass nur noch ein Totalschaden übrig blieb. Heiko – nicht traurig sein, alles wird wieder gut, denn Du bist gesund und das ist das Wichtigste. Nicht ganz so glimpflich ging der Fahrerlager-Unfall auf Mini-Bike von Hans Sieber zu Ende. Erst glaubten wir alle, dass unser „Schauspieler“ nur eine Hautabschürfung am rechten Knie hat. Bald sollte sich aber herausstellen, dass der kleine Rutscher einen Kreuzbandriss zur Folge hatte. Alles Gute für Dich Hans und vielleicht geht für Most der “Gasfuß” schon wieder. Weil aller guten Dinge drei sind, wollte Stefan Karich mit seinem Trabant nicht fehlen und tat es Heiko Gaida nach. Zum Glück nicht mit solchen verheerenden Folgen. So konnte das Auto am Sonntag zum zweiten Rennen mit Hilfe der guten Geister aus der Autocross-Szene und mit Ersatzteillieferungen aus dem Hause Steffen Großmann (dem späteren Trabi-Sieger) wieder flott gemacht werden. Im Rennen dann noch auf Platz drei zu fahren, war für Stefan der verdiente Lohn und ich bin überzeugt, dass er diese Veranstaltung nicht so schnell vergessen wird. Ulli Hänig und Stefan Karich mussten zum Gaudi der anderen Fahrer bei Trainingsende noch jeder eine Strafe wegen Überschreitung des “Speedlimit” in der Boxengasse zahlen. Geholfen hat es, denn es wurde in der Folge kein HAIGO – Chauffeur mehr geblitzt.

Am Samstag Nachmittag gegen 16:05 Uhr war für die Oval-Spezis das erste Rennen angesagt – und es regnete in Strömen. Aufregung pur – was tun, HAIGO half dem F3-Recaro-Cup wie es sich gehört. Zeitplan war nicht mehr nötig, unsere beiden Tourenwagen-Klassen sprangen für die F3 ein und machten daraus kein großes Ding. Trotzdem soll ich allen HAIGO – Fahrern den Dank der Rennleitung und der F3-Vereinigung übermitteln. Man muss schon staunen, was so alles geht, wenn alle es wollen. Am Sonntag, pünktlich 10:35 Uhr startete unsere Formelklasse, zum ersten Mal mit über 25 Fahrzeugen. Der tolle Zuwachs in der Mondial (1600 cm³) machte es möglich, ein so tolles Feld zusammen zu bringen. Durch den Einsatz von Klaus Tanzmann wächst hier eine Estonia-Fraktion heran, die sich sehen lassen kann. Wenn man das Feld am Start stehen sieht, glaubt man unwillkürlich in Schleiz zu einem Pokallauf der achtziger Jahre zu sein. Im ersten Rennen siegte Dennis Thaßler vor Heinz Siegert und Silvio Keilig bei den “Kleinen” und in der großen Klasse punktete Nils-Holger Wilms vor Bernd Weber und Henrik Opitz. Danke auch an unsere “Neulinge” Gunnar Zelle, Jan Wätzig und Gerhard Friedrich, die sich in der HAIGO – Familie sichtlich wohl fühlten.

Die „kleinen“ Tourenwagen starteten zum ersten Mal ganz alleine. Ich glaube, dass diese Entscheidung von mir falsch war. Auf jeden Fall war sie zu zeitig, denn die Zusammenlegung am Sonntagnachmittag brachte uns viel größere Resonanz bei den Zuschauern ein. Also Jungs, in Most und beim Saisonfinale in Oschersleben, spielt ihr wieder gemeinsam in einer Kapelle. Auf den plötzlich so freien Strecken siegte im ersten Lauf der Trabi´s Steffen Großmann vor Ulli Hänig und Dirk Hanschmann. Bei den “Halbstarken” bis 1300 cm³ war an diesem Lausitzwochenende gegen die Thomas – Familie gar kein Kraut gewachsen. Sohn und Vater spielten mit ihren hervorragend laufenden Skoda 130 RS alle anderen an die Wand. Lediglich Conny Rotzsch mit seinem Lada konnte den Abstand in Grenzen halten. In der Zweiliter-Fraktion hielt der Berliner Pensionär Klaus Malich mit seinem Ford- Escort die ganze Sache in Schach. Das soll aber nicht heißen, das Klaus Becker und Helmuth Hesse nicht auch bis zum Schluss toll gekämpft haben. Unsere “Donnerbolzen” über Zweiliter wurden von dem gar nicht donnerten Kawalek- Porsche dominiert. Das hatte zwei Gründe, zum ersten war er wirklich schnell und zum zweiten konnte ihn sowieso niemand folgen, weil er so viel Öl versprühte, das alle anderen Fahrer Mühe hatten ihre Autos auf der Straße zu halten. Die Platzierten Thomas Oeller und Heiko Winkler waren heilfroh als dieser Lauf zu Ende war.

Der Sonntagnachmittag stand ganz und gar im Zeichen des Oval-Spektakels. Mit allem Drum und Dran wurde hier ein Fest des Motorsports geboten. Danke an den Eurospeedway und vor allen an den ADAC – Ortsclub Würzburg, dass HAIGO dabei sein durfte. Die Freude über die gute Zusammenarbeit war auf beiden Seiten. Die schwüle Witterung hat den Motoren in allen Klassen nicht sonderlich gut und so waren viele Ausfälle in den zweiten Läufen die Folge. Nur unsere von der Turbine gekühlten Trabis kamen ohne Motorschäden ins Ziel. So konnten Steffen Großmann, Ulli Hänig und Dirk Hanschmann ihre zweiten Erfolge verbuchen. In der Skoda/Lada – Truppe gab es auch im zweiten Umlauf die gleiche Reihenfolge an der Spitze. Sohn vor Vater Thomas, aber dahinter machte ein Newcomer auf sich aufmerksam. Uwe Hahn mit dem “alten” Auto von Michael Krings legte sich mit Conny Rotzsch an und endete glücklich auf Rang drei. Herzlichen Glückwunsch zum ersten HAIGO-Pokal. In der Zweiliterklasse fuhren Klaus Mahlich und Klaus Becker ihren sicheren Punktesieg nach Hause, aber Jürgen Hofmann hat nach seinem Unfall in Oschersleben so langsam wieder zu seiner alten Form zurück gefunden und kam auf Platz drei ins Ziel. Unser Starter aus Hessen, Thomas Oeller, machte im zweiten Lauf die große Musik und ließ nach der schwachen Vorstellung von Michael Meyer keinen Zweifel aufkommen, wer an diesem Wochenende die Punkte mit nach Karlstein nimmt Heiko Winkler schaffte auf seiner Heimstrecke noch Platz zwei und Alexander Fürstenberg bekam mit Platz drei noch einen verdienten Lohn für seine Nachtschicht.

Der ADAC – Ortsclub Würzburg bewies als Veranstalter viel Fingerspitzengefühl und Organisationstalent, so dass die Veranstaltung ein voller Erfolg wurde. Die ersten Gespräche wurden schon geführt, so dass einer Neuauflage 2007 nichts im Wege steht.

Im Namen der HAIGO
Stromhardt Kraft

ADAC Historic Cup Ost