Auf Grund der ganzen Corona – Geschichte ist die sechzehnte Saison der HAIGO natürlich mehr als nur amputiert. Nach langen hin und her, konnte wenigstens Brno und nun auch Poznań gerettet werden. Das waren wenigstens vier Rennen und um eine halbwegs vernünftige Wertung oder eine Meisterschaft hin zu kriegen, waren eben auch Maßnahmen notwendig, die eigentlich nicht vorgesehene waren. Um überhaupt einen „Meister“ in den einzelnen Klassen zu ermitteln, braucht man Punkte und die nicht zu knapp. Deshalb habe ich beschlossen, die Ergebnisse der Qualifyings in die Punktwertung einfließen zu lassen, damit am Ende nicht etwa einige Fahrer durch Punktgleichheit ihren Pokal auch noch teilen müssen.
In Poznań begann unsere Veranstaltung am Freitag, 18.09.2020 – 16:00 h mit den freien Trainings der Formel und danach mit den Tourenwagen, was ohne Probleme abgewickelt wurde.
Am Sonnabend, 19.09.2020 wurde es dann aber schon ernster, denn das Ergebnis vom Qualifying entscheidet ja schon über die Startaufstellung zum ersten Rennen am Nachmittag.
Der Oberlausitzer Falk Schwarze legte die Latte hoch und markierte die Pole für sich. Knapp dahinter, mit nur 0,44 Sek. Abstand Nils-Holger Wilms und dann auch nur mit 0,9 Sek. Abstand der Leipziger Bernd Weber. Dahinter dann eine ganze Gruppe mit Thalmann, Kuntze, Stoppel, und Fontanski, alle mit fast der gleichen Zeit. Also Spannung war angesagt.
Den Start gewann gewohnheitsgemäß wieder Wilms, aber nach kurzer Gegenwehr übernahm Schwarze die Führung und verteidigte diese mit einem 3,1 Sek. Vorsprung bis ins Ziel. Dahinter gab es einen regelrechten Pärchen Betrieb, weil sich bis Platz zehn, immer zwei gefunden hatten, die sich erbitterte Duelle lieferten. Das begann mit Weber und Thalmann um Platz drei, dann Fontanski und Stoppel, die sich um Platz fünf balgten, wo jede Runde ein anderer vorne war und Fontanski am Ende mit 40 cm (!) Vorsprung die Nase zuerst über die Linie brachte. Dahinter gab es einen guten Kampf zwischen Blazej Wojchiechowski und Gunter Schönfeld, den der junge Pole für sich entscheiden konnte, Schade das Kuntze, Bokej, Siegert und Vogel durch technische Probleme das Ziel nicht erreichten.
Interessant war der „Einstand“ des Jens Kaute aus Dresden, der gleich beide Läufe der Formel Easter gewinnen konnte.
Sonnabend, 19.09.2020 – 10:35 Uhr
Qualifying der Tourenwagen.
Das im Moment kein Kraut gegen den bildschönen Zastava des Uwe Hahn aus Ronneburg gewachsen ist, dürfte nach Brno nun auch dem Letzten aufgefallen sein. Mit einem Vorsprung von 2,25 Sek. ließ er seiner Konkurrenz wenig Spielraum vom Sieg zu träumen. Ich hatte ja schon im Bericht von Brno darauf hin gedeutet, das es in der Geschichte des DDR – Rennsport so etwas schon mal gab. Peter Gröning, Rocco Berger und Guido Steinmann bleiben da nur die Optionen auf die Plätze. Immer vorausgesetzt, dass das doch relativ empfindliche Zastava -Triebwerk die Distanzen übersteht.
Sonnabend, 19.09.2020 – 15:05 Uhr
Rennen eins der Tourenwagen
Uwe Hahn und seine Rote Fahne ( so heißt Zastava übersetzt) ließen aber vom Start weg keine Diskussionen aufkommen und legten einen Start – Ziel – Sieg hin, wie man es sich als Fahrer nur wünschen kann.
Nur Peter Gröning mit seinem Samara konnte das Heck von Hahn bis eine Runde vor Schluss noch sehen, dann war auch das vorbei. Mit gebührenden Respektabstand folge dann Guido Steinmann, der im Spiegel aber immer Rocco Berger formatfüllend ansehen musste. Dahinter folgten Florian Zosky, Thomas Roth, Nienhold und Fritz Berger. Weit zurück und mit dem Ausgang des Rennens folgten Swen Landwehr und Klaus Pchajek.
Sonntag, 20.09.2020 – 09:45 Uhr
Qualifying der Formel.
Der Sieger des Vortages, Schwarze hatte technische Probleme und konnte nicht in die Verteilung der vorderen Startplätze eingreifen, er landete nur auf Platz sechs und trat zum Rennen nicht mehr an, schade. Damit war Wilms auf Pole und hatte alle Karten in der Hand. Weber und Thalmann folgenden mit einer Weber und Thalmann mit zwei Sekunden Abstand auf Platz drei. Vierter und Fünfter waren dann die beiden Dauerrivalen Stoppel und Fontanski. Im Qualifying hatten wir wenigstens mal vier Easter in der Startaufstellung, was aber wie in Brno nicht zu einer selbständigen Klasse reicht.
Sonntag, 20.09.2020 – 13:00 Uhr
Rennen zwei der Formel:
Am Anfang schien alles als gelaufen für Wilms, aber als es zum Endspurt ging, machte Thalmann das große Gas auf, verdrängte Weber vom schon sicher geglaubten Zweiten und machte sich ernsthaft am Heck von Wilms zu schaffen. Dafür fahren aber beide schon zu lange Rennen, um sich da irgendwie nervös machen zu lassen. Also im Spiegel behalten und sicher nach Hause fahren, so machte es Wilms in aller Ruhe und Thalmann hatte bald begriffen, dass es mit der Brechstange sowieso nicht geht. Ein wenig traurig und geknickt musste Weber von hinten zusehen und für ihn blieb am Ende „nur“ Platz Drei übrig. Fontanski konnte endlich wieder mal Stoppel nieder ringen und Martin Kuntze und Gunter Schönfeld erreichten noch vor Heiko Werner die Linie. Aufregung gab es noch mit Hans- Jürgen Vogel, der mit aufgeklappter Motorabdeckung für alle folgenden Fahrzeuge eine immense Gefahr darstellte. Zum Glück aller bog er noch rechtzeitig ins Fahrerlager ab und die Gefahr war beseitigt.
Mit Kaute, Ketzmarick und Jeanette Siegert gab es am Ende noch ein ordentliches Podest der Easter.
Sonntag, 20.09.2020 – 10:10 Uhr
Qualifying der Tourenwagen
Überraschung pur – Rocco Berger schafft es mit seinem Samara mit 0,07 (!) Sek. vor dem Zastava von Uwe Hahn die Pole zu erreichen. Dahinter Gröning, Steinmann Zosky, Roth, Nienhold, Frriz Berger, Landwehr und Pchajek.
Nun sind natürlich alle gespannt wie das wohl im Rennen ausgehen wird.
Ich kann es vorweg nehmen.
Die Defekthexe hat es entschieden, denn das Triebwerk von Uwe Hahn gab ein der letzten Runde in Front liegend, seine Tätigkeit auf. Eigentlich das Schlimmste was passieren kann.
Uwe konnte die Tafel „LAST LAP“ am Turm bestimmt schon sehen, da war Schluss und der Samara mit Rocco Berger zogen spielend vorbei.
Obwohl Poznań eigentlich eine Strecke für Fronttriebler ist, gelang es dem sauber fahrenden Steinmann sich am Ende doch noch irgendwo an Peter Gröning vorbei zu mogeln. Aber sauber war alles, den beide waren am Ende zufrieden.
Stromhardt Kraft