Rennbericht Brno 2022

Masaryk – Race – Days 2022 in Brno

Die Anreise musste dieses Jahr schon am Donnerstag, den 8.09.2022 erfolgen, weil unser freies Training schon am Freitag gegen 11:35 h stattfand und die Anreise so knapp stricken, dass man erst am Freitag früh ankommt, dass wollte keiner riskieren. Alle waren zum freien Training da, leider hatten Thomas Roth und Jens Hösel ihre Teilnahme aus privaten Gründen abgesagt und so musste ich mit 10 Formel und 18 Tourenwagen die Trainings und die Rennen bestreiten. Aber alles lief gut und wir hatten vier gute unfallfreie Rennen. Nur Nils-Holger Wilms hatte eine Schrecksekunde zu überstehen.
Am Melkus – M90 war im zweiten Rennen vorn links an der Vorderachse das Traggelenk gebrochen. Das passierte bei über 200 km/h kurz vor Kurve eins und endete an der Leitplanke. Zur Freude aller Freunde und Zuschauer stieg Nils unverletzt aus und mir fiel ein Stein von Herzen. Das er nun dadurch einen schwierigen Stand in der Meisterschaft hat, war vollkommen unwichtig, er war gesund und das war das Wichtigste.

Die Formel begann am Freitag, 16:15 h mit dem Qualifying und Wilms legte gleich mal mit 2:13,255 die Latte hoch. Aber Falk Schwarze hatte den Braten gerochen und folgte mit 2:13,937 nur ganz knapp dahinter. Thomas Hoffmann hatte mit 2:15,466 da schon ein wenig Abstand, gefolgt von Martin Kuntze und Jeanette Siegert. Schade das unser polnischer Gast Dawid Bokiej einen kapitalen Getriebeschaden erleiden musste und somit am Ende des Feldes stand.

Die Tourenwagen begannen ihr Qualifikation 16:45 h und alle hatten große Angst, dass der Himmel seine Schleusen öffnen würde. An allen Tagen war die Situation brenzlig, aber die Strecke blieb immer trocken. Das Jens Herkommer, mit seinem Skoda 130 RS die schnellste Zeit raus haut, daran haben sich nun schon fast alle im Feld gewöhnt. Spätestens nach dem Lausitzring wissen nun auch alle, dass der Motor vom Skoda sauber ist und Jens mit dem Auto irgend einen Siegerwagen erwischt hat. Das Altmeister Dieter Hoffmann ein schneller Mann ist, dass wissen wir schon sehr lange, aber die Verbindung Herkommer / Skoda ist schneller und das erkennt auch Dieter an. Dahinter war es dann schon ein wenig enger, aber die Zeiten und die geringen Zeitabstände von vor der Corona-Zeit, scheinen vorbei zu sein. Nico Unbehaun führte das Verfolgerfeld an und wir möchten an dieser Stelle ihm und seinem Team noch einmal Danke sagen, dass er das Unfallauto von Poznań wieder so gut auf die Beine gebracht hat. Also hatten wir am Freitag freies und Zeittraining und Samstag und Sonntag dann jeweils ein TW und ein Formel Rennen. Was unsere Fahrer nicht so schön finden, ist die Startzeit am Sonntag. Wir sind immer die Letzten, weil wir im internationalen Feld die wohl kürzeren Anreisewege haben.

Sonnabend, 14:40 h und die Formel beginnt.
Wilms gewinnt den Start, aber nur ganz knapp, denn Schwarze hatte höllisch aufgepasst und hing ganz knapp dran. Aus der ersten Runde kam aber Wilms mit guten 100 Metern Vorsprung am Zielstrich vorbei. Schwarze hatte mit Hoffmann zu tun, weil der ja auch noch Hoffnungen auf die Meisterschaft hat. Mit zunehmender Renndauer wurde Hoffmann langsamer und sein Motor klang sehr unsauber. Dadurch war Schwarze die Sorgen von hinten los und konzentrierte sich ganz auf Wilms. Nils-Holger Wilms sehnte sich ganz sicher ein schnelles Ende des Rennen herbei, den bei einer Magen/Darm Verstimmung braucht man manchmal sehr schnell eine Toilette!
Falk Schwarze nutzte die Gelegenheit der Stunde und schaffte einen schönen Sieg mit 5 Sekunden Vorsprung vor Wilms und Bokiej, der am Ende doch noch Hoffmann nieder ringen konnte.
Damit tritt Dawid Bokiej die Nachfolge von Anderzej Fontanski in der HAIGO an und das mit gutem Erfolg. Schade für Jeanette Siegert, nach guten Start folgte in Runde zwei ein Dreher und damit am Ende nur Platz fünf, gefolgt von Jörg Koitsch und Dirk Böttcher. Leider hatten Stoppel, Vogel und Kuntze das Ziel nicht erreicht und waren mit technischen Defekten ausgefallen.

15:20 – die TW werden zum Start gerufen.
Natürlich legte Jens Herkommer wieder einen seiner schon gefürchteten Blitzstarts hin, aber Dieter Hoffmann machte es nicht viel schlechter. Aber die unterschiedlichen Antriebskonzepte lassen dem Samara gegen den Skoda immer schlecht aussehen. Dahinter versuchten dann Unbehaun und Steinmann, Jens Vogt und Peter Gröning, Martin Bergholz und Eckard Nienhold sowie Richard Borstel und Andreas Leue dem Rennen ein wenig Leben zu verschaffen. Das gelang im Feld auch, aber an der Spitze passierte rein gar nichts mehr. Das soll keine Herabwürdigung der Leistung der Fahrer sein, aber von draußen sieht man das als ein langweiliges Rennen an. Schon deshalb, weil es in der Vergangenheit eben ganz anders war und ein Vergleich soll mir hier mal gestattet sein.
Nach neun (9) Runden waren die Abstände schon sehr groß, aber nur Marco Brenner musste sich einer Überrundung durch Herkommer beugen. Das ist ein sehr gutes Zeichen, was die Stabilität angeht, denn nur Marco Büge musste mit technischen Defekt das Rennen in Runde sieben beenden. Über dieses Thema muss ich bestimmt mit der Fahrerschaft der TW eine Veränderung der technischen Bestimmungen beraten, damit wir in 2023 wieder mehr ausgeglichene Rennen zu sehen bekommen.

Sonntag, den 11.09.2022 – 15:29 h,
die TW werden zum Start gerufen.
Natürlich startete der Skoda – 130 RS wieder wie eine Rakete und Dieter Hoffmann versuchte alles um den Abstand so klein wie möglich zu halten.
Aber er musste schnell einsehen, dass es keinen Sinn macht, alles aus dem Samara raus zu quetschen, nur um Jens Herkommer ein wenig zu ärgern. Die interessanten Überholmanöver gab es dann im Mittelfeld, weil sich die Truppe an Eckard Nienhold festgebissen hatte. Rocco Berger, Florian Zosky, Andreas Leue und auf „Tuchfühlung„ Martin Bergholz und Jens Vogt, lauerten da auf ihren Moment.
Schade das Uwe Seidel nur noch mit drei Zylindern unterwegs war, er hätte da gut mit rein gepasst, denn er und Mario Mühle versuchten alles um den Anschluss nicht völlig zu verlieren.
Schön anzusehen war auch, dass alle TW ohne Überrundungen ins Ziel kamen. Nur Jens Herkommer hatte da nicht richtig aufgepasst, denn er überrundete Swen Landwehr noch auf der Ziellinie. Er hätte dem Swen den einen Meter gerne noch schenken können, dann wären alle mit voller Rundenzahl angekommen. Aber so ist Rennsport nun mal und so solle es auch bleiben.
Das Siegerpodest wird sich gewundert haben, denn genau die gleichen Leute und auch noch in der gleichen Reihenfolge, standen am Sonntag – Abend wieder auf dem Podest.
Ich freue mich immer wieder, wenn die Fahrer stolz und strahlend die Ehrung und die Nationalhymne erhalten

Sonntag, den 11.09.2022 – die Formel wird zum Start gerufen.
Über die Festlegung im Zeitplan (wir sind immer die Letzten) möchte ich mich nicht äußern, dass ist und bleibt eine Entscheidung der Rennleitung.
15.20 h war es dann soweit, die Formel wurden zum Rennen zwei in die Startaufstellung gerufen.
Dieses Mal stand aber mal Falk Schwarze auf der Pole und nicht wie üblich Nils-Holger Wilms. Das hat dem Coswiger aber wenig ausgemacht, den er gewann den Start, wenn auch ganz knapp.
Dann passierte wieder das Gleiche wie bei den TW, das Feld war schon in der ersten Runde auseinander gezogen, dass ich schon die Befürchtung hatte, dass da unterwegs etwas passiert war. Zum Glück war es nicht so und jeder fuhr mehr oder weniger sein eigenes Rennen nach Hause. Christian Stoppel und Hans-Jürgen Vogel versuchten noch zu retten was zu retten war und brachten ihre unsauber laufenden Autos noch tapfer ins Ziel. Durch den Ausfall von Wilms und leider auch von Jeanette Siegert, hatten wir dann nur noch sieben Formel im Ziel in Wertung.

Dieser merkwürdige Rückgang bei der Beteiligung der Formel, ist keine Hausgemachte Erscheinung, sondern es sind alles rein private Gründe der Fahrer, die ich wohl oder übel akzeptieren muss. Mit diesen Abständen kamen sie dann nach 10 Runden ins Ziel: Falk Schwarze (23.01), Thomas Hoffmann (23.40), Dawid Bokiej (23.46), Martin Kuntze (24.05), Jörg Koitsch (24.08), Christian Stoppel (24.33), und Hans-Jürgen Vogel (24.39).

Keep racing,
wir sehen uns vom 7.- 9. 10.2022 in Most

ADAC Historic Cup Ost