Ein besonderes Rennen
Die Masaryk-Race-Days am Anfang September, sind jedes Jahr ein Höhepunkt im HAIGO – Kalender.
Alle Freunde und die welche uns nicht so sehr mögen, wissen das es im Moment große Probleme mit der Teilnahme der Fahrer an den Rennen der Formelfahrzeuge gibt. Diese merkwürdige Situation, die komischer Weise erst nach der Corona – Epidemie zu Tage getreten ist, kann nicht so einfach erklärt werden.
Wieso es nun in Brno auf einmal ganz anders war, auch das kann keiner so richtig erklären.
In Brno 2023 hatte ich 17 Formel und 22 Tourenwagen auf den Starterlisten zu stehen. Wenn noch nur ein Einziger dazu gekommen wäre, dann hätte ich seit vielen Jahren mal wieder die ideal Teilnehmer Anzahl von 40 erreicht.
Das am Ende dann die Fahrer Hösel und Reichmann aus persönlichen Gründen absagen mussten, war schade, hatte aber auf die Veranstaltung keinen Einfluss.
Ich kann schon im Vorfeld schreiben, dass der Veranstalter voll des Lobes war und mir am Sonntag- Abend in der Abschlussbesprechung schon die Einladung für 2024 überreicht hat.
Die finanzielle Seite sowie auch die begrenzte Zeit, die dem Veranstalter zur Verfügung steht, ist eine wahre Herausforderung. So bürgert es sich immer mehr ein, dass wir nur noch ein Qualifying bekommen und das Ergebnis vom ersten Rennen dann immer als Startaufstellung für das zweite Rennen herangezogen wird. Der Vorteil dabei ist, dass es billiger (!) wird, was nicht mehr der Fall ist und dass der Fahrer der im Qualifying einen Schaden hatte, zum zweiten Rennen immer vom letzten Startplatz starten muss. Hätte er ein zweites Qualifying fahren können, dann könnte er sich einen anderen Startplatz erkämpfen.
Ich habe leider das komische Gefühl, dass wir in 2024 das freie Training absagen müssen und nur noch aus Kostengründen für beide Rennen nur noch mit einem Qualifying auskommen müssen.
Nun zur Hauptsache, dem Rennen in in Brno.
Die Trainings wurden in beiden Klassen ohne große Probleme „abgespult“ und die Ergebnisse waren auch wie erwartet.
Die Formel wurde wieder von Nils-Holger Wilms dominiert, nur der Verfolger war dieses Mal Taavi Kuul aus Estland und dann erst folgte Dawid Bokiej auf Platz drei.
Bei den Tourenwagen das gleiche Bild wie in Oschersleben.
Jens Herkommer vor Nico Unbehaun und Dieter Hoffmann.
Dass sollte aber nicht bedeuten, dass damit schon eine Vorendscheidung gefallen wäre.
Interessant war die Konstellation in der Formel Easter.
Dirk Böttcher und Norbert Haupt hatten auf einmal einen ganzen Haufen andere „Easter-Driver„ um sich und mussten versuchen, sich so gut wie nur möglich zu verkaufen.
Was Dirk Böttcher mit zwei Podiumsplätzen auch gut gelungen ist, denn Norbert Haupt kann mit dem 1120 ccm Wartburg – Motor da nicht echt mit halten. Aber alle konnten mit ansehen, dass der kleine Kerl, sich seiner Haut recht gut erwehren kann.
Bei den Großen mit 1600 ccm gab es richtig Feuer, denn Nils-Holger Wilms kann doch nicht so einfach klein bei geben.
Der Pole Dawid Bokiej machte ihm das Leben schwer, war vorbei und erwische in Führung liegen ein Kreuzgelenk aus der Hinterachse vom Esten Ain Lähker, das der verloren hatte. Dawid verletzte sich dabei seinen linken Fuß ganz schön. In der Folge verlor sein Motor auch noch an Leistung und er konnte sich noch mit letzter Kraft vor Taavi Kuul auf Platz zwei retten.
Hoch interessant ist es auch, wie sich Jeanette Siegert und Christian Stoppel um die Punkte in der Meisterschaft streiten. Bei dem einen Rennen sieht es so aus, als ob Jeanette die Sache endgültig für sich entscheiden würde. Beim nächsten Rennen schwächelt die schnelle junge Frau aber wieder und schon ist Christian zur Stelle und heimste die Punkte für sich ein. Unter diesen Beiden wird sich der dritte Platz in der Meisterschaft entscheiden, wer es sein wird, dass werde wir nach Most wissen.
Die Easter – Leute machten das Rennen unter sich aus und Gast Detlef Schulze ließ seinen Estonia 21 laufen, dass es es eine wahre Freude wahr. Eigentlich war Sten Suban aus Estland der Favorit, aber der junge Mann versaute seinen Start und war schlau genug, den Dirk Böttcher im Spiegel zu kontrollieren und Platz den zweiten Platz nach Estland zu holen.
Sonnabend, 09.09.2023
Es ist jetzt 14:45 und pünktlich gehen die Tourenwagen auf die Reise. Denn besten Start erwischt wieder mal ein Skoda, aber es ist nicht Jens Herkommer sondern Andreas Leue. Aus meiner Sicht roch es gewaltig nach Fehlstart, aber die Rennleitung hatte nichts zu beanstanden und damit wahr alles o.k. für Andreas.
Das es an der Spitze zu einem Dreikampf kommen sollte, dass war aus der Erfahrung der Vergangenheit eigentlich nicht zu erwarten.
Es sollte aber in Brno anders kommen, denn Nico Unbehaun hatte sich da was vorgenommen und machte die große Kapelle an und wollte sich aus dem Staub machen. Herkommer und Hoffmann sahen da gar nicht gut aus, versuchten aber ganz Klever den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Aber dann kam die Rechnung, die Unbehaun ohne Eckard Nienhold gemacht hatte.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung, ein zu überrundendes Fahrzeug vor einer Kurve und man kommt nirgends schnell genug vorbei. Im nächsten Augenblick sind die Verfolger da und wenn es ganz schlimm kommt vorbei. So war es dann auch bei Nico, von einem Platz an der Sonne zurück in den Schatten auf Platz drei.
Ein wenig versöhnlich war Nico dann bei der Siegerehrung doch noch, denn er hatte im Endspurt noch Dieter Hoffmann auf Platz drei verdrängen können.
Das Rennen unserer Tourenwagen war eine Show der Paare.
Das klingt blöd, war aber so, weil sich Leue + Steinmann, Zosky + Gröning, Seidel + Rocco Berger, Mühle + Stamm und dahinter mit Roth, Borstel, Bergholz, Brenner, Schönfelder, Morgenstern gute Rennen, aber für die Zuschauer, die in wirklich gut gefühlten Tribünen saßen, keine Spannung aufkommen konnte.
Noch einen Wermutstropfen hatte wir alle zu verkraften, denn unser „Altmeister„ Hans-Jürgen Vogel war mit einer nur kleinen Verletzung am rechten Daumen angereist. Diese Verletzung erwies sich aber in den folgenden beiden Tagen als gar nicht mehr klein und musste im Medical Center in Brno aufgeschnitten werden.
Dabei kam zu Tage, dass Hans-Jürgen aus Irland vier kleine Zecken im Daumen hatte und am Sonntag früh war die Entscheidung eindeutig, ab nach Hause. Danke an Frank Brenndecke, der den „Krankentransport” nach Deutschland übernommen hat. Danke Frank von uns allen und gute Besserung für Hans-Jürgen.
Sonntag, 10.09.2023 – 15:20 h
Warum wir bei internationalen Veranstaltungen immer die beiden letzten Rennen bekommen, das hat was mit Öl zu tun und in der Fahrerbesprechung habe ich das noch einmal allen unseren Fahrern an Herz gelegt. Unsere alten Autos sind nicht dicht genug und wir verschmutzen die Strecke zu sehr, um das zu beseitigen wird Zeit gebraucht und die hat keine Rennleitung mehr, denn 18:00 h ist Schluss, sonst kommt die rote Flagge zum Einsatz.
Nach anfänglichen Positionskämpfen zwischen Wilms+Kuul+ Bokiej mussten erst Kuul und wenig später auch Bokiej mit technischen Defekten die Autos abstellen und der Este Ain Lähker mit Estonia 25 konnte Platz zwei bis zum Schluss verteidigen, den Christian Stoppel war zu weit weg um ihn gefährlich zu werden.
Sehr interessant war auch der erste Auftritt nach 34 Jahren Abstinenz von Jürgen Meißner. Das Mitglied der ehemaligen DDR – Nationalmannschaft hat sein altes Auto hervorragend restauriert und in Brno zum ersten Mal wieder zum Renneinsatz gebracht. Das da nicht alles wie geschmiert läuft, dass war zu erwarten. Aber der Anfang ist gemacht und vielleicht Hilft der Neuanfang von Jürgen dazu, dass sich doch noch ein paar „Garagensteher„ dazu entschließen können, ihre Autos wieder zu richtigen Rennen in der HAIGO ein zu setzen.
Sonntag, 10.09.2023 – 16:00 h
Die Tourenwagen gehen auf die Reise und wieder versucht Nico Unbehaun das Heft an sich zu reißen. Es schien so, als ob ihm nun zum Sonntag der Sieg in Brno möglich wäre. Der Vorsprung war schon fast 100 Meter, dann kam starker Rauch aus dem Auspuff des Samara und der Traum vom Sieg war dahin. Jens Herkommer und Dieter Hoffmann drosselten sofort ihre Drehzahl um ein paar hundert Umdrehungen, jetzt war Ankommen wichtig und das wissen diese Beiden natürlich ganz genau.
Nun war natürlich Platz drei frei und da wollten diese Zosky, Leue, Gröning, Seidel Borstel und Steinmann unbedingt hin.
Die besten Karten hatte dabei Florian Zosky, der mogelte sich anfangs von Platz fünf vor auf Platz drei und baute seinen Vorsprung auf Andreas leue ständig um ein paar Meter aus.
Am Ende hatte ich einen überglücklich Florian Zosky auf dem Podium, der dann unser neues Pokal – Girl Marie ganz fest drückte, dass ihr bald die Luft aus ging.
Schade nur, dass wir eben auch fünf Ausfälle zu beklagen hatten und in der Hoffnung, dass alle ihre Technik bis Most vom 6. – 8.10.2023 wieder zuverlässig in Gang bekommen, wünsche ich mehr solche schöne Veranstaltungen.
Gute Besserung noch mal für Hans-Jürgen Vogel, damit er in Most wieder mit dabei sein kann.
Bis dahin,
Stromhardt Kraft