Saisonstart in Oschersleben

Gegen die Auftaktrennen der letzten Jahre, war dieser Saisonstart eine richtige Wohltat. Der Grund dafür war ganz einfach das Wetter, dann außer Sonntag – früh, war es doch recht sommerlich und angenehm.
Der Zeitplan war allerdings sehr eng gestrickt und nur der Routine von Rennleiter Heinz Weber ist es zu verdanken, dass dieser „Massenauflauf“ von Rennwagen, in halbwegs georteten Bahnen abgelaufen ist.

Das es in “unserem” Fahrerlager total an Platz mangelte, das war unsere eigene Schuld. Der Grund dafür wird ein Thema bei der nächsten Fahrerbesprechung sein. Der Freitag ist eigentlich dem freien Training vorbehalten und darauf hat sich die HAIGO – Fahrerschaft schon eingestellt. Das wir dieses Mal das Training extra bezahlen mussten, das war uns schon neu. In der Fahrerbesprechung ging dann der Rennleiter auf meine Kritik ein und erklärte unumwunden, dass die Kosten nicht mehr zu bremsen sind und er der Entwicklung im Breitensport für die Zukunft keine Chance (!) mehr gibt.

Samstag – früh 8.30 Uhr Zeittraining der Tourenwagen und gleich darauf das Gleiche für die Formel. Warum der Rennleiter diese Reihenfolge für den Ablauf der Rennen dann änderte und die Formel Sonntag – früh 8.30 Uhr auf eine noch “grüne” Strecke mussten, dass konnte mir niemand erklären. Es war keine Überraschung, dass Falk Schwarze seinen MTX auf die Pole stellte und dem „Meister Wilms“ gleich mal 1,2 Sek. abnahm, das war schon erstaunlich. Hinter Wilms war dann aber alles beim “Alten” und in ganz geringen Abständen folgten Kuul, Weber, Hoffmann, Worm, J.Koitsch und Henrik Opitz. In der Easter führte Michael Hennig vor dem Polen Fontanski und Tobias Winter das Feld in die Startaufstellung.

Sonntag – 8.30 Uhr
Der alte Spruch, dass die ersten Pflaumen immer madig sind, dass musste Falk Schwarze gleich am Start bemerken. Sein MTX machte alles, nur nicht das was er wollte. Als die 5 Sek. Tafel gezeigt wurde, legte er den ersten Gang ein und das Auto ruckte an, auf die Bremse – da ging die Ampel aus und das Feld haute ab. Blitzstarter Wilms (das machte der schon früher so) zog auf und davon. Nur Jaak Kuul (EST) und Rückkehrer Toni Koitsch blieben dran, aber schon nach vier Runden verlor Kuul den Windschaden von Toni Koitsch und man konnte den es ehrgeizigen Esten ansehen, dass er vor Frust bald ins Lenkrad beißen wollte. Wilms und T.Koitsch zogen aber unaufhaltsam davon und Kuul begnügte sich zum Ende hin mit Platz drei. An der Spitze war es manchmal mehr als eng, denn fahren können sie beide und das wissen sie auch. Denn nur wenn man sich auf den anderen zu 100% verlassen kann, dann kann man solche Windschattenspiele veranstalten. Einmal war T.Koitsch sogar vorbei, aber der Meister konterte schon in der nächsten Runde. Dahinter kam es zu sehenswerten Zweikämpfen, Schwarze kam dann noch ohne Wasser an die Boxen, Bernd Weber fuhr in der ersten Runde “Karussell” und Henrik Optiz klagte permanent über fehlenden Grip. So kamen sie dann zum Rennende relativ weit auseinander und in Zweiergruppen über die Linie. Michael Hennig verteidigte die Ehre der Formel Easter und freute sich zu Recht über seinen Siegerpokal, den er hatte aus privaten Gründen 2014 pausiert. Nur Falk Schwarze und Jens-Dieter Maik beendeten ihr Rennen in der Boxengasse.

Sonntag – früh 9.00 Uhr
Unsere Tourenwagen gehen an den Start und wir sehen ein unglaublich spannendes Rennen. Der alte Bachelor und nun der neue Master (herzlichen Glückwunsch) Sebastian Dross und Mike Thomas, Tibor Georg, Kai-Uwe Roßner, Werner Liebers machten das große Gas auf und legten die ersten fünf Runden eine Show auf den Asphalt in Oschersleben, das es selbst die “schwäbische” Rennleitung mit Beifall zu belohnen gedachte. Am Ende spielte der Gummi die endscheitente Rolle und da war eben Mike Thomas am besten vorbereitet. Zu allem Gaudi hatte Sebastian Dross dem Radeburger die neuen Pirelli`s versorgt und nun hatte er mit Platz zwei das “Nachsehen”. Tibor Georg, der nach einer Pause wieder mit dabei war, freute sich mit Recht über einen schönen dritten Platz. Außer Marko Wollenberg, der sein Glück dieses Jahr bei den Tourenwagen sucht, war mit technischen Defekt der einzige Ausfall in dem wirklich spannenden Rennen.

Die Rennen am Sonntag – Nachmittag waren bei weitem nicht so spannend wie die am Vormittag. Woran das liegt kann ich nicht sagen, aber eins steht jetzt schon fest, alle fuhren schon ein wenig auf „Ankommen“ und das hat etwas mit der Meisterschaft zu tun. Wer in Oschersleben 2015 gewonnen hat, das wissen die Leute schon bald nicht mehr, wer aber 2015 die Meisterschaft gewonnen hat, das wird allen noch Jahre in Erinnerung bleiben. Bei der Formel drehte Toni Koitsch den Spieß einfach um und gewann seinen Lauf gegen Nils-Holger Wilms. Das der Toni Auto fahren kann, das steht ganz sicher außer Frage und wenn die wirklich starke Konkurrenz ihre “Kinderkrankheiten” in den Griff bekommt, dann können wir uns noch auf schöne Rennen freuen. Gratulation auch an Falk Schwarze, der das Feld von ganz „hinten“ aufrollen musste und am Ende doch noch auf Platz drei ins Ziel kam.

Im zweiten Rennen der Tourenwagen war nicht zu erwarten, dass es wieder so ein Feuerwerk wird, wie im ersten Lauf des Tages. Es entwickelten sich spannende Zweikämpfe, die allemal sehenswert waren und Sebastian Dross konnte nun das “Ding” sicher nach Hause fahren. Mike Thomas legte nur so viel Kohle auf den Kessel, wie er unbedingt musste, und sicherte sich Platz zwei. Dahinter kämpften Werner Liebers und Dieter Hoffmann wie eben zwei erprobte “Haudegen” und schenkten sich keinen Zentimeter. Am Ende reichte Werner Liebers eine halbe Autolänge zu Platz drei. Fritz Berger kam mit seinem neuen Lieblingsauto, welches er liebevoll “Heckschleuder” nennt, noch nicht richtig zum Zuge, aber ich glaube schon, das der Fritz noch das eine oder andere Ass im Ärmel hat. Bei den Tourenwagen gab es dieses Mal zu viel “Lackaustausch” und wir sollten in Zukunft mal in aller Ruhe darüber reden, dass das nicht immer gut gehen muss.

Im Großen und Ganzen hatten wir ein gutes Rennen und als “Neulinge” im Stuttgarter Porsche–Cup haben wir uns doch recht ordentlich präsentiert.

Danke an alle die mit geholfen haben und auch Danke nach Stuttgart zu Heinz Weber.

Stromhardt Kraft

ADAC Historic Cup Ost