The Most Historic Grand Prix

Schon als die Einladung für diese Veranstaltung vom 12. – 14.05.2017 bei mir eintraf, konnte ich in ungefähr erahnen, was das für die HAIGO bedeutet.
Ich habe mich getäuscht und in keiner Art und Weise daran geglaubt, dass ich noch einmal in meinem Leben von den Vertretern der FIA persönlich begrüßt und für meine Arbeit mit der HAIGO belobigt werde. Na ja, es hat ja auch ganze dreizehn Jahre gedauert, bis es dazu gekommen ist.
So, nun zu wichtigeren Dingen.

Saisonbeginn, das hat immer etwas mit viel technischen Problemen zu tun und so war es auch in diesem Jahr.
Schon nach dem freien Training und noch schlimmer nach dem Zeittraining, waren viele am Schrauben und besonders hatte es die Defekthexe auf Bernd Weber abgesehen. Bernd musste sogar nach Leipzig zurück fahren und zu Hause eine totale Getriebe – GR durchführen. Als Bernd und sein Schrauber Matthias glaubten es geschafft zu haben, gab der Motor seinen Geist auf. Aber sie haben es geschafft und Bernd wurde am Sonntag wenigsten noch auf Platz vier abgewinkt.

Das Qualifying am Freitag gegen 16:25 Uhr für unsere Formel endete wie schon so oft. Dauerbrenner Wilms stand auf der Pole, gefolgt von Jörg Koitsch, Toni Koitsch und Altmeister Opitz. Dann folgten Schönfeld, Thalmann, Schwarze, Jens Maik und zu aller Freude Jeanette Siegert. Heinz hat es nun endlich fertig gebracht und seine legendäre Startnummer 90 und seinen MT, an seine Tochter zu übergeben, herzlichen Glückwunsch dazu.

Das Qualifying der Tourenwagen wurde genauso wie die Formel von Rossner dominiert. Gefolgt von Hahn, R. Berger, Thomas, Hoffmann, Dross, Krings, Steinmann, Gröning.
F. Berger, Roth, Lode und Heintze fehlten schon 6,050 Sek. zu Rossner.

Das Rennen der Formel am Sonntag früh gegen 9:15 Uhr verlief eher unspektakulär. Wenn man mal von der fantastischen Leistung des Tobias Worm mit seinem MT 77 absieht. Tobias rauschte durch das Feld der Formel, wie ein D-Zug und endete vom Startplatz 19 kommend auf einen undankbaren vierten Platz. Allerdings ließ dieser Ritt große Hoffnungen auf das Rennen am Sonntag aufkommen.

Thalmann und Opitz hatten unterwegs irgendwo „Feindberührung“ und nur Thalmann konnte die Fahrt ohne Frontflügel fortsetzten. Für Opitz war das Rennen aber leider beendet. Solche Dinge passieren im Eifer des Gefechts bei Rennen immer wieder und solange die Rennleitung darin keine grobe Unsportlichkeit erkennen kann, wird auch keiner der Beteiligten bestraft. Trotzdem ist es eben für unsere Werbung nicht von Vorteil, wenn im ersten Rennen gleich sieben Autos nicht ins Ziel kommen.
Nach zwölf Runden, die ganz schön lang sein können, kamen sie so über den Zielstrich:
Wilms, Jörg Koitsch, Toni Koitsch, Worm, Schwarze, Schönfeld, Jens Maik, Thalmann, Jeanette Siegert, Werner, Fontanski, Stallbaum, Benz, Ketzmarik, Kuntze und Vogel.

Gratulation am Lutz Stallbaum, der die Wertung der Formel Easter bis 1300 cm³ gewinnen konnte.

Sonnabend – 10:15 Uhr

Start der TW in die neue Saison.
Wieder ein unglaublich spannendes Rennen. Wenn zehn Runden lang Rossner in Führung liegend, permanent von R. Berger und Thomas bedrängt wird und alles nur darauf wartet, wenn denn nun einer der drei, mit dem dahinter lauernden Steinmann endlich einen Angriff startet, musste erst wieder mal Petrus eingreifen.

In Runde zehn begann es zu nieseln – Rossner mit ein bis zwei Meter Vorsprung vor Berger oder Thomas, so genau konnte man das gar nicht mehr sagen.
Runde elf, es beginnt richtig zu regnen und Rocco Berger stellt sich an jeder Kurve neben Kai Rossner. Auf der anderen Seite auf der Außenbahn, versucht das Maik Thomas. Die Fronttriebler sind bei dem Wetter dem Lada 2105 eben einfach überlegen. Aber, früher hätte der Kai das „Ding“ irgendwo unterwegs in den Kies versengt. Das hat er aber nun gelernt und kann mit dem Druck umgehen. Er gab alles was er hatte und wurde belohnt, denn nur Rocco Berger gelang es in der Zielkurve an der russischen Heckschleuder vorbei zu kommen und zu siegen. Die beiden Reporter waren total aus dem Häuschen, so ein Finish hatte hier in Most keiner erwartet.

Nach zwölf Runden huschten Berger, Rossner und Thomas mit einer Differenz von nur 0,5 Sekunden über die Ziellinie.
Mit nur wenigen Sekunden folgten Dieter Hoffmann und Guido Steinmann. Mit großen Abstand folgten dann Fritz Berger, Lode, Heintze, Roth und Krings. Dross und Gröning hatten technische Probleme und mussten beide in Runde vier aussteigen.

Bei solchen Großveranstaltungen hat es sich aus Zeitgründen eingebürgert, dass der Zieleinlauf der Rennen vom Samstag, die Startaufstellung am Sonntag ergibt. Das gefällt uns allen nicht und wir hätten lieber zwei richtig voneinander getrennte Wertungen mit zwei Qualifying und zwei Rennen, Dann würde aber das freie Training wegfallen und da kann ja keiner was am Auto einstellen oder ausprobieren.

Um das zu verändern, sind wir als Gastserie sowieso zu klein.
Unsere „Gastgeber“ mit ihren Grand Prix Cars kamen aus Australien, der USA, England, Frankreich, Belgien, Holland und Italien. Diese Maserati, Cooper, Heron, Lotus und Brabham und sie alle kosten ein vielfaches unserer Autos.
Aber, sie staunten nicht schlecht über unser Auftreten und ihre Einladung zur Race – Party am Samstag – Abend auf die Burg war wirklich ehrlich. Ich habe mich im Namen der Fahrer ganz herzlich bedankt und bekam die Einladung prompt für 2018 ausgesprochen. Die Verabschiedung von Gerhard Ittner nach 40 Jahren Arbeit im Autodrom Most war natürlich emotional wie man sich ja vorstellen kann, Tränen inklusive.

Der neue Besitzer des Autodrom kam extra zu mir, stellte sich vor und bedankte sich bei mir für den hervorragenden Sport, den die HAIGO am Samstag abgeliefert hatte. Er freute sich, dass diese HAIGO im Oktober noch einmal in Most zu Gast sein wird.

Die Party begann 20:00 Uhr und endete nach viel Reden und viel Beifall und viel Essen und Trinken pünktlich 22:00 Uhr.
Das folgende Feuerwerk war kurz, qualitativ aber sehr schön anzusehen.
Dann wurde die ganze Mannschaft mit den Bussen, mit denen wir die schlimme schmale Straße hinauf gefahren wurden, wieder ins Fahrerlager zurück gebracht.
Ich kann an die Rennleitung vom Autodrom und unseren Gastgebern nur Danke sagen.

Dann kam der Sonntag – 9:00 Uhr

Die Formel wurde zum Start gerufen und pünktlich auf die Reise geschickt. Am Anfang sah es so aus, als ob Jörg Koitsch
und Tobias Worm mit Wilms Schritt halten könnten, aber der clevere Wilms beobachtete aus dem Spiegel genau, was hinter ihm passierte.

Dann ließen die beiden Verfolger mehr oder weniger „abreißen“ den hinter ihnen war so viel Luft, dass keine Gefahr bestand überrascht zu werden. Bernd Weber kam noch mal von hinten auf Platz vier vor, so wie Worm am Vortag, das war dann aber schon alles an Höhepunkten.
Ein negativer Höhepunkt war nur der Kontakt zwischen Stallbaum und Benz, die sich ihre Autos in Runde ein so demolierten, dass ein Start am Sachsenring in Frage gestellt ist.
Damit war dann auch der Einlauf der Easter mit Ketzmarick und Schulze, eher ein trauriges Ergebnis.

Ganz anders ging es dann bei den Tourenwagen zu.
Schade nur, dass Weißenborn fehlte, der hätte dort vorn in die Kampfgruppe noch rein gefehlt.
Rossner wollte gleich wieder vom Start weg klare Verhältnisse schaffen und ließ die Kiste fliegen was das Zeug hält. Thomas, R. Berger und Steinmann hatten da aber was dagegen und ich glaube, dass sie wieder auf Regen hofften, denn der Himmel sah schon sehr bedrohlich aus. Rossner sagte mir noch in der Startaufstellung – „drück mir die Daumen, dass es trocken bleibt“ das habe ich dann auch gemacht, aber geholfen hat es ihm nicht sehr.
Denn in der letzten „Rechts“ quetschte sich Thomas mit dem Skoda irgendwie an Rossner vorbei und gewann das Rennen mit sage und schreibe „27“ Tausendstel vor Rossner.
Man sprach gleich im Streckenfunk von einem Zielfoto, aber die Sportkommissare entschieden einstimmig für Maik Thomas.
Rocco Berger, dem Sieger vom Vortag fehlten nur zwei Zehntel zu Rossner, das war gerade mal 1,60 Meter! und das nach zwölf Runden. Diese HAIGO – Tourenwagen sind nun aber wirklich ein fantastisches Aushängeschild geworden, aber es sind immer noch zu wenig Autos im Feld und das müssen wir verändern.

Stromhardt Kraft

ADAC Historic Cup Ost